Referat SWISS EOD

 

m Saal der Wirtschaft zum Schützenhaus fanden sich interessierte OG-Mitglieder und Gäste der OG Stadt Bern ein, um dem Referat von Oberstlt Alexandro Spora beizuwohnen.
Oberstlt Spora, Chef Einsatz KAMIR, stellte sich den Anwesenden kurz persönlich vor und erläuterte seine Funktion und die Aufgabenbereiche des Kdo KAMIR. Im Kdo KAMIR sind ausschliesslich Berufs-UOf und -Of beschäftigt.
Das Kdo KAMIR betreibt u.a. die Blindgängermeldezentrale, welche sich mit der Entsorgung/Entschärfung oder Sprengung von rund 600 Blindgängern pro Jahr in der Schweiz beschäftigt.
Anhand verschiedener Fallbeispiele aus aktuellen Krisen- und Kriegsgebieten (Ukraine, Syrien, Nordirland, Krim, Kosovo etc.) zeigte Oberstlt Spora eindrücklich auf, wie unterschiedlich jeder Konflikt ist, die Reaktionen jeweils aber streng militärisch geplant, organisiert und durchgeführt werden. Als Beispiel dafür erläuterte Oberstlt Spora den Nordirland-Konflikt: Zu Beginn, im Jahr 1969, wurden „nur“ 12 Sprengstoffanschläge verübt. Drei Jahre später stieg die Zahl der Sprengstoffanschläge auf 1890 an, mit dem Ziel, die Raumherrschaft über ein grosses Gebiet zu erlangen und Blaulichtorganisationen zu schwächen. Dieses Muster fand und findet sich in jeder Krise und in jedem Konflikt wieder. So wurde beispielsweise in der Krim-Krise die Mobilisierung per Eisenbahn gezielt durch Ablenk-Sprengungen und Sprengfallen an den Geleisen sabotiert.
Mittels verschiedenem Bildmaterial aus Krisengebieten erklärte Oberstlt Spora den Aufbau von Sprengfallen, welche nicht nur aus Sprengstoff, sondern meist aus frei käuflichen Materialien (Dünger, Kochtöpfe, Zündvorrichtungen für Feuerwerkskörper etc.) hergestellt werden.
Am Beispiel des IS veranschaulichte Oberstlt Spora, wie die Personalrekrutierung bereits im Kindesalter erfolgt und geeignete Charaktereigenschaften erkannt und gezielt gefördert werden. Hochprofessionell werden in Lehrgängen Bombenbauer und Selbstmordattentäter ausgebildet und laufend Qualitätsprüfungen unterzogen.
„Fake rocks“ und „Daisy chains“ werden wohl auch in Zukunft eingesetzt werden, jedoch sind mit Drohnen und künstlicher Intelligenz neue Technologien verfügbar, welche für kommende Konflikte eine grosse Rolle spielen werden.
Oberstlt Alexandro Spora zog mit seinen hochinteressanten Ausführungen die Zuhörer in seinen Bann und beantwortete im Anschluss geduldig und fundiert zahlreiche Fragen.